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GETTYSBURG. 36. Route. 213 zurückzulegen, aber bevor sie den halben Weg hinter sich hatte, waren
alle Unionsgeschütze auf sie gerichtet. Der Angriff richtete sich auf eine
schirmförmige Baumgruppe an einer Einsenkung des Cemetery Ridge, wo
ein Steinwall eine Ecke nach außen bildete, den berühmten Bloody
Angle. Hancock befehligte diesen Teil der Unionslinie. Die Kartätschen
der Unionsgeschütze rissen blutige Furchen in Pickett’s Reihen, und als
die Kolonne auf 300m herangekommen war, wurde Gewehrfeuer mit furcht-
barem
Erfolge eröffnet. Tausende fielen, die Brigaden lösten sich in Un-
ordnung
auf, aber die Spitze unter Gen. Armistead drang durch und etwa
150 Mann sprangen über die Steinmauer um die feindlichen Geschütze zu
nehmen. Ein blutiges Handgemenge folgte; Armistead fiel, Webb und
Hancock wurden verwundet, aber das Ende war die vollständige Nieder-
lage
der Konföderirten: nicht der vierte Teil der tapfern, aus der Blüte der
virginischen Truppen zusammengesetzten Schar entkam. Stuart’s Kavalerie
konnte nicht mitwirken, da sie unerwartet 4 M. ö. von Gettysburg auf die
Unions-Kavalerie stieß und der darauf folgende Kampf ihr rechtzeitiges
Eintreffen hinderte. Nach Pickett’s Zurückweichen folgte ein allgemeines
Vorrücken der Unionstruppen, das die Schlacht beendete. In der Nacht
befahl Lee den Rückzug und am nächsten Tage zogen sich die Konföde-
rierten
, begünstigt durch starken Regen wie er häufig auf große Schlachten
folgt, durch die Bergpässe nach Hagerstown und darauf über den Potomac
zurück. An 80000 Mann waren auf jeder Seite am Kampfe beteiligt; die
Konföderierten verloren 2592 Tote, 12709 Verwundete und 7467 Gefangene
(Gesamtverlust 23768 Mann); die Unionsarmee 3072 Tote, 14497 Verwun-
dete
und 5434 Gefangene (zusammen 23003 Mann).

Das Schlachtfeld ist jetzt mit Denkmälern (fast 400) verschiedenster
Art, in Bronze, Marmor, Granit etc. bedeckt und alle denkwürdigen Punkte
durch Inschriften genau bezeichnet. Man beginnt die Besichtigung am
besten mit einem Ausflug nach dem W. und N. der Stadt, dem Kampf-
platz
des ersten Tages. Interessanter ist das Schlachtfeld des zweiten und
dritten Tages im S. von Gettysburg. Auf dem abgerundeten Friedhofs-
hügel
erheben sich zahlreiche Denkmäler; hier liegt auch neben dem
kleinen Dorffriedhof der im Nov. 1863 geweihte Nationalfriedhof. 7 ha
groß, mit den Gräbern von 3572 Soldaten, darunter mehr als 1000 un-
bekannte
Tote, überragt von einem schönen Schlachtdenkmal mit der Statue
der Freiheit, am Sockel die Figuren des Krieges, der Geschichte, des
Friedens und Überflusses. Vom Friedhof erblickt man jenseit des Thals
1 M. w. das luther. Seminar, das Centrum der konföderierten Linie. Im
SO. liegt Culp’s Hill, mit Steinblöcken überstreut und mit Bäumen be-
wachsen
, die noch die Spuren des Kampfes zeigen. Die Straße nach
Emmettsburg führt das Thal hinab, indem sie sich von der Unionslinie
allmählich entfernt und die Felder durchkreuzt, auf denen am 2. und
3. Tage gekämpft wurde. Viele Denkmäler umsäumen die Straße, dar-
unter
einige vortreffliche. Im Peach Orchard, wo die Linie scharf rückwärts
umbiegt, werden an Stelle der eingehenden alten Bäume stets neue ge-
pflanzt
. Das Weizenfeld längs der Straße ist jetzt Wiese. Weiter ge-
langt
man zum Devil’s Den, einer von einem Bach durchflossenen Felsschlucht
am Fuße der l. aufragenden Round Tops. Die schräg abfallenden Felder
oberhalb des Den heißen das Valley of Death. Auf Big Round Top (3 M.
s. von Gettysburg), auf steilem Pfade zu ersteigen, s eht[steht] ein Aussichtsturm
mit gutem Überblick des Schlachtfeldes. Die Round Tops sind wie zur
Zeit der Schlacht mit Bäumen bewachsen; Kanonen bezeichnen die Stelle
der Batterieen. Nicht weit davon entfernt ist der Bloody Angle (s. oben), mit
den noch erhaltenen Steinmauern und der kleinen schirmförmigen Baum-
gruppe
. Ein mächtiger aus Neu-England hergebrachter Konglomeratblock
wurde vom 20. Massachusetts-Regiment, dessen Oberst Paul Revere in der
Schlacht fiel, als Denkmal hier aufgestellt. Man durchschreitet nun das
Thal und kehrt längs der konföderierten Aufstellung auf dem Seminary
Ridge nach N. zurück, bis man im W. von Gettysburg das Schlachtfeld
des 1. Tages erreicht. Ein einfacher Granitstein bezeichnet den Ort wo
Reynolds fiel; unweit davon oberhalb der Bahn erhebt der Massachusetts-
Fahnenträger
(S. 123) die Fahne des 13. Massachusetts-Regiments, an der
Stelle, wo er beim Beginn der Schlacht tödlich getroffen niedersank.